Protektionistische Regulierung ist nicht der richtige Weg, unsere Wirtschaft zu stärken.
Disruptive Geschäftsmodelle haben die Angewohnheit, traditionelle Märkte durcheinander zu bringen und deren Wertschöpfung neu zu verteilen. Das gefällt den Konsumentinnen und Konsumenten sehr gut, denn sie profitieren regelmässigen von tieferen Preisen, höherer Transparenz oder nutzerfreundlicheren angeboten. Angestammten Unternehmen hingegen gefällt diese neue Konkurrenz weniger gut, was die Politik immer wieder dazu verleitet, zu protektionistischen Regulierungskeule zu greifen. Die Lex Booking wurde mühelos vom Parlament angenommen. Die Lex Netflix schaffte– nach einer eindrücklichen Lobbying-Übung am Filmfestival von Locarno – einen bemerkenswerten Durchbruch. Ähnlich war es dem Geldspielgesetz mit den Netzsperren ergangen. Dabei wird ausgeblendet, dass das einheimische Angebot nicht dadurch besser wird, dass das ausländische verboten oder finanziell abgeschöpft wird. Im Gegenteil: damit wird der Strukturwandel gehemmt und unsere Wirtschaft langfristig geschwächt. Digitale, disruptive Geschäftsmodelle könnten auch für die Schweiz eine Chance sein, wenn es uns gelingt, sie selbst zu erschaffen. Grenzen wir sie aus, wird uns diese Wertschöpfung auch in Zukunft entzogen sei, egal wieviele Lex Protex wir noch erfinden.
Der Beitrag von SRF zu meiner Intervention:
